Extrablick Nr. 2/2018

Dieses Mal berichten wir über unterschiedliche Initiativen von Jung und Alt in der Gemeinde Dortmund. In den Berichten wird deutlich, dass wir beim gemeinsam Tun mit unseren unterschiedlichsten Qualitäten vieles erreichen können. Das macht viel Freude. Viel Spaß beim Lesen! (KM)

Haus- und Gartenfesttag in der Hainallee

Samstag, 8. September 2018

Zögerlich packe ich meine großen Taschen mit allerlei Spielmaterial, an dem Kinder ihre Freude haben. Doch würden überhaupt Kinder in die Betreuung kommen? Auf der großen Einladung zu unserem Haus- und Gartentag für Samstag, 8. September, hatten sich nur wenige Menschen eingetragen. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne versprach Wärme für diesen Tag und so packte ich entschlossen noch eine Decke für die Wiese mit ein.

Zum Einstieg konnten die Anwesenden eine Menschenweihehandlung zum Totengedenken erleben, mit einer berührenden Ansprache von Herrn Hornemann.

Schon so beschenkt, stieß ich auf ein munteres Trüppchen tatkräftiger Mitmenschen, alle fest entschlossen, das Haus von Gerümpel und Schmutz, den Garten von wildem Wuchs zu befreien. Nach einem gemeinsamen Singen mit Frau Hornemann und Frau Mogi und einem Blick auf den Erzengel Michael, der sehr interessiert auf die Motive und Entschlüsse der Menschen schaut, ging es an die Aufteilung der Aufgaben.

Mit meinen zu betreuenden Kindern wurde ich schnell einig, dass wir statt zu spielen, den Putz- und Aufräumtrupp unterstützen. Mit großem Eifer haben sich die beiden mit mir in die hintersten Winkel und Ecken im Kinderreich im Souterrain gestürzt und jeden Eimer mit pechschwarzen Putzwasser bejubelt. ‚Das hat sich aber gelohnt!‘- war aus Kindermund zu hören. Ganz nebenbei wurde aussortiert und entsorgt, was nicht mehr brauchbar war, ein großer Teppich ausgerollt, der sogleich für mehr Behaglichkeit – und im Winter für warme Füße sorgen wird. In den benachbarten Räumen hörten wir die ‚Großen‘ räumen, entsorgen und putzen. Inzwischen waren auch weitere Helfer und Kinder eingetroffen, so dass alles flink von der Hand ging.  Kurz vor der Mittagspause wurde der ordentlich und gemütlich hergerichtete Platz mit wenigen Handgriffen in ein Puppentheater umgebaut, wo Frau Weigert zur Freude von Groß und Klein, ein Puppenspiel vom ‚großen, dicken Pfannkuchen‘ aufführte.

Nun hatten wir aber erst recht Hunger bekommen und versammelten uns gemeinsam zum Mittagsmahl um die mitgebrachten Speisen. Was gab es da für eine Fülle an Leckereien! Wenn jeder nur einen Beitrag mitbringt, können sich alle an einer großen Auswahl erfreuen. Das gelingt nur in Gemeinschaft! – So gestärkt ging es in die zweite Runde in Haus und Garten. Als einer der Staubsauger streikte, hatten wir sogleich einen kundigen Helfer, der sich auf die Lösung des Problems verstand. Ungeahnte Talente und Fähigkeiten kommen an so einem Tag also auch zum Vorschein! – Um 15 Uhr haben wir alle zufrieden und froh auf unser Tagewerk geblickt. Wir haben viel geschafft und sind als Gemeinschaft wieder näher zusammengerückt. Das war für mich auch am nächsten Tag in der Menschenweihehandlung und dem Gemeindeforum spürbar. Haus- und Gartenfesttage sollen künftig mehrmals im Jahr stattfinden. Ich freue mich schon drauf! (Petra van Oy)

Vorbereitungstreffen zur Impuls-Tagung 2019

Freitag, 14. bis Samstag, 15. September 2018

Die Jugendlichen und Pfarrer der Christengemeinschaft Dortmund und Süddeutschland bereiten in diesem Jahr zum dritten Mal die Impuls-Tagung vor. Die Tagung ist für junge Erwachsene, sie sich in den letzten Zügen ihrer Schulzeit befinden, diese gerade hinter sich gebracht haben oder vielleicht auch schon weiter davon entfernt sind; aber sie alle bewegt die Frage nach der eigenen Lebensaufgabe.

Die Vorbereiter*innen im Austausch

Durch die regelmäßigen Vorbereitungstreffen, die in den Gemeinden von Dortmund oder Stuttgart stattfinden, formt das Team über den Zeitraum von etwa einem Jahr die Struktur und den Inhalt der Tagung. Das Tagungsprogramm besteht aus täglichen Vorträgen, Menschenweihehandlung und Workshop. Die sogenannte Impulsvertiefung, eine Viertelstunde morgens und abends, in der sich jeder zu einer bestimmten Frage oder zum Thema der eigenen Impulse schriftlich auseinandersetzt.  Die Erlebnisse der bisherigen Tagungen sind großartig und sorgten für die eine hoffnungsvolle Sicht auf die nahe Zukunft im Miteinander. Daran wird stetig weitergearbeitet und angeknüpft. (Mirjam Revers)

Michaelis-Fest im Steinbruch

Sonntag, 30. September 2018

Liebe Freunde,

am Sonntag, 30. September feierten wir zum dritten Mal das Michaelisfest im Steinbruch. Wir waren eine bunte Gruppe aus Gemeindemitgliedern, Interessierten und einer hohen Zahl an Flüchtlingskindern.

An diesem wunderbar sonnigen Herbsttag bot der Steinbruch an der Hohensyburg die denkbar schönste Kulisse für die bevorstehenden Mutproben, Geschicklichkeitsspiele und künstlerischen Darbietungen.

Meist bringen wir den Erzengel Michael in Verbindung mit dem Schwert und dem Drachen, mit Mut und Tatkraft. Die Waage ist auch eine michaelisches Symbol, sie steht für die richtige Entscheidung, die Ausgeglichenheit und das Abwägen. Diese stand im Zentrum unseres Festes.

Gemeindemitglieder haben mit viel Geschick und Mühe eine stattliche Waage gebaut, die an diesem Tag mit Obst und Gemüse „geschmückt“ wurde. Die Kinder durften mit ihren Erntekörbchen zur Waage gehen und ihre Gaben in die Waagschalen legen. Während wir sahen, wie viel Geduld es braucht, „die Waage zu halten“, haben wir gemeinsam gesungen.

Es wurden künstlerische Darbietungen gezeigt – in Form eines Puppenspiels und einer Inszenierung des Prologs im Himmel, bei der die sonst im Steinbruchalltag gebrauchten Materialien als Requisiten eingesetzt wurden.

Es gab ein gemeinsames Essen mit Erntesuppe, Brot, Kuchen und Waffeln.

Insgesamt war es ein wunderbares Zusammensein mit ganz unterschiedlichen Menschen, die freundlich und mutig aufeinander zugegangen sind. Diese Stimmung wird uns noch lange erhalten bleiben.

Euch und Ihnen einen schönen Herbst. (Tanja Degener)