Gemeindebrief – Juni 2020

Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten, sich zu unserer Gegenwart zu stellen. – Mit diesem Satz sind bereits zwei wichtige Erkenntnisse gegeben: es gibt unterschiedliche Verhältnisse und wir haben die Wahl. Wenn wir soweit kommen, dann ist die dritte Erkenntnis naheliegend: Wählen wir doch eine positive Beziehung zur Gegenwart!

Gemeindebrief – Februar 2020

Der Strom der Zeit kommt wie ein Fluss daher. Das Wasser strömt immer bergab, geht den Weg des geringsten Widerstands. Wenn wir denselben Weg gehen, geht es mit uns auch bergab. – Das Wasser kennt aber noch eine andere Richtung: es geht in jedem Augenblick auch bergauf: Durch die Verdunstung an seinem höchsten Punkt, der Oberfläche, wird es fortwährend ins Unsichtbare verwandelt und das sonst so schwere Wasser strömt dampfend, wie die Schwerkraft überwindend, nach oben, dem Himmel entgegen. Emporgehoben vom Licht. Von der Wärme empfangen.

Gemeindebrief – September 2019

Den Erzengel Michael rufen wir mit einer Abkürzung. Sein voller Name lautet mi kamocha elohim und heißt: Wer ist wie Gott? Er „stellt uns vor die Frage“, wesenhaft. Die Frage, ob wir schöpferisch sind – wie Gott. Denn nur dann zeigt sich etwas vom Ziel unseres Menschseins; am Beginn des Alten Testamentes leuchtet es auf: Wir sind erschaffen, um einmal wie der Schöpfergott zu sein, sein Ebenbild zu werden. Unser langer Weg vom Geschöpf zum Schöpfer heißt Geschichte.

Gemeindebrief – Mai 2019

Klimawandel liegt in der Luft – und betrifft gleich mehrere Ebenen unserer Menschheit. Viele fühlen sich bedroht, manche sich betrogen, Einzelne erwacht: Wenn es möglich ist, dass das Klima sich ändert zwischen politisch Verbündeten und Verfremdeten, zwischen Ost und West, EU-Reichen und Afrika-Armen; wenn die Stimmung sich wandelt in der Jugend von heute, weil eine als Vorbild erkannt wird; wenn die Sprache sich öffnet und Teil des Lebensgefühls wird; wenn die Erde reagiert auf “unser Verhalten” und der “Tod der Materie” zur Zerreißprobe wird – dann sind wir Menschen offensichtlich berufen, mehr als je zuvor, für das Klima, die Atmosphäre, die Stimmung der Menschheit, das Lebensgefühl der Erde – was?

Gemeindebrief – Februar 2019

Ein erstes Jahrhundert rundet sich für unsere Christengemeinschaft. Damit verbunden stellen sich die Fragen: Wer sind wir in dieser Zeit geworden? Und vor allem: Wer wollen wir eigentlich in Zukunft einmal sein? Wir sind doch auch Institution geworden, obwohl wir das gar nicht an erster Stelle sein wollen?

Gemeindebrief – November 2018

Woraus besteht eigentlich die „Substanz“ unserer Gemeinde? Sie ist nicht das Haus allein, es könnte sie an anderem Ort geben; sie besteht nicht aus den Veranstaltungen, nicht aus den Priestern, nicht aus den Kerzen, nicht aus den Menschen – auch diese waren vor 50 Jahren noch andere und in 50 Jahren werden es wieder andere sein. Woraus besteht ihr Wesen?

Gemeindebrief – Juli 2018

Nun liegt der Hochsommer vor uns und damit verbunden hoffentlich die Möglichkeit, einmal auszuatmen, schöne Erlebnisse zu sammeln, viel Zeit in der Natur zu verbringen, vielleicht an einen unbekannten oder liebgewonnenen Ort zu reisen. Selbst wenn das alles nicht möglich ist, so können wir doch in einer klaren Sommernacht den Blick zum Himmel wenden.

Gemeindebrief – März 2018

Wenn wir auf die Zukunft vorbereitet sind, gelingt es, die Gegenwart geistesgegenwärtig zu ergreifen. In den Tagen der Begründung der Christengemeinschaft 1922 leuchtete schon ihr mögliches Werden auf. Es war wie im Evangelien-Wort: „Es kommt die Zeit und sie ist schon jetzt.“

Gemeindebrief – Dezember 2017

Es gibt vorher und nachher in der Weltgeschichte, an unserer Zeitrechnung vor und nach Christus kann uns das täglich deutlich werden. Und in der Mitte – ist es Weihnachten.

Gemeindebrief – Mai 2017

Die wesentlichste „Gemeindeversammlung“ findet bei uns jeden Sonntag statt – am Altar. Da sammelt sich die Gemeinschaft, um ihr Wesen hervorzubringen und sich mit diesem zu durchdringen. Zu dieser Gemeinschaft gehören alle Teilnehmenden. Außerdem alle, denen es aus verschiedensten Gründen nicht möglich ist, dazuzukommen; ihre Anteilnahme lässt sie teilhaben. Zu solcher Gemeinde-Sammlung finden sich auch unsere Verstorbenen ein.