Gemeindebrief – Oktober 2020

Liebe Gemeinde,

zur Menschenweihehandlung gibt es ein inneres Tor, durch das immer wieder gegangen werden kann. Dieses ist das Sakrament der Beichte. Am Namen hängt eine unsägliche Kirchengeschichte. Wenn wir aber das innere Wesen des durch die Christengemeinschaft vollkommen erneuerten Rituals verstehen, können wir die Historie etwas erlösen, denn eigentlich ist der Name sehr passend – als Anagramm gelesen offenbart Beichte das Ich in der Mitte: beICHte. Und damit ist schon ein wesentlicher Aspekt berührt – das Ich in die Mitte bringen, dabei will das Sakrament helfen; es ist als Be-Ich-te eine beICHung. Und wenn wir Mitte und Umkreis zusammenfassen, dann wird aus be-ich-te: ich bete. Und das deutet auf weiteres: Die Beichte ist wie ein persönliches Gebet zu dem Christus. Wir können Ihn einbeziehen in unser konkretes Schicksal. Wir können uns mit einem Priester zusammensetzen im Bewusstsein: „Wo zwei oder drei in Meinem Namen beisammen sind, da bin ich in ihrer Mitte.“ (Mt 18,20) Und dann können wir Ihm erzählen, fragend, lauschend – betend. Und indem dann der Priester die Ritualworte des Sakramentes spricht, antwortet Er. Bei den nächsten Weihehandlungen trifft der Friedenssegen auf befreiten Seelenresonanzboden.

Wir beschreiben dieses hier, weil wir den Eindruck haben, dass in dieser Gegenwart ganz besonders alle spirituellen Hilfen, die die geistige Welt geben will, auch bewusst sein sollten. Und wenn Sie diese einmal annehmen möchten, wenden Sie sich gerne an uns. Solche Gespräche sind immer Priorität und können jederzeit stattfinden. – Frau Degener hat auch immer eine Übersicht über alle offenen Gesprächstermine, die nur darauf warten, erfüllt zu werden; melden Sie sich gerne!

Unser Gemeindeprogramm haben wir zuversichtlich erstellt. Dennoch könnte sich manches ändern. Im Internet sollte immer alles aktuell sein. Wenn Sie unsicher sind, rufen Sie einfach an! Neu ist, dass die Abendveranstaltungen in der Regel 19.30 Uhr beginnen. Für alle unregelmäßigen Veranstaltungen sollten Sie sich bitte anmelden, manche haben auch begrenzte Plätze.

Es gibt für 20 €uro noch Gemeindechroniken zu erwerben – es lohnt sich sehr! In ganz wunderbarem neuen Licht erscheint der gesamte Altarraum, seitdem wir die Lichtöffnungen in der Apsis haben. Wer es noch nicht gesehen hat, sollte es sich unbedingt anschauen.

Wir hoffen sehr, dass Ihr Vertrauen in die schicksalwaltende Macht sich in der unsicheren Zeit mit aller Kraft zeigt. Vertiefen Sie sich in das Adventsevangelium. Man kann es dem Inhalt nach gut auswendig lernen. Es ist gegeben, um in dieser Zeit zur Kraftquelle zu werden.

Mit sehr herzlichen Grüßen!
Ihre Priester
Arianne und Laurens Hornemann

Lukas 21, Evangelium der Adventszeit (Übersetzung: L. Hornemann)

“Es werden Zeichen erscheinen an Sonne, Mond und an den Sternen. Und auf Erden werden die Völker einander in Bedrängnis stürzen, denn das Geistesmeer braust in Wellen heran. Die Menschen, die nach irdischer Sicherheit streben, werden in pani-sche Angst verfallen, wenn sie zu ahnen beginnen, dass die äußere Welt keinen Halt mehr gibt. Und die Kräfte des Himmels werden sie wandeln.

Dann aber wird schauen, wer sein Wahrnehmen schult: den Menschensohn, kom-mend im Wolkensein, in geistiger Kraft und leuchtender Wesens-Erstrahlung.
Wenn das zu geschehen beginnt, blickt auf und erhebt Eure Seelen zum Geist, denn mit all dem kommt auch die Erlösung Euch nah!”

Und Er sagte ihnen ein Gleichnis: “Seht diesen Feigenbaum hier und überhaupt die Bäume: Wenn sie blühen, dann wisst ihr, dass der Sommer kommt. So auch, wenn ihr das alles zu erleben beginnt, fühlt mit der Gewissheit des Herzens: Das Gottesreich ist nahe!
Amen, diese Wahrheit offenbare ich euch: Die heutige Menschheit wird nicht verge-hen, bevor dies alles sich erfüllt. Alle Schöpfung im Himmel und auf Erden wird verge-hen; doch vergehen wird nie die Schöpferkraft.

So gebt acht, dass Ihr Euer Herz nicht bindet an die Welt, die untergeht: durch über-mäßige Sorge um äußere Sicherheit, und indem Ihr Euer klares Bewusstsein trübt. Denn der Tag der Wandlung wird plötzlich kommen. Und dann seid ihr nicht vorberei-tet und es trifft euch schwer. Ja, geschehen wird es, für alle Menschen und für die ganze Welt.

So erhebet jetzt Eure Seelen wach zu dem Sein, das ihr sonst nur schlafend erlebt; er-zieht euch zu achtsamer Andacht für jeden Augenblick. – Das wird euch die Kraft geben, aus allem gestärkt hervorzugehen, aufrecht stehend vor dem Sohn des Men-schen.”