Extrablick aus der Gemeinde, 4/2019

Gemeinde – Ausflug in die Eifel Himmelfahrt 2019

Nach der Weihehandlung um 9 Uhr und einem kleinen Frühstück brach eine Fahrgemeinschaft
von 16 Gemeindemitglieder in die Eifel auf. Die Fahrt verlief zügig, obwohl es an den bekannten neuralgischen Punkten auch am Feiertag nicht ganz ohne Stau abging.
Ziemlich zeitgleich erreichten wir die ehemalige NS – „Ordensburg“ Vogelsang. Dort empfing
uns der Kunsthistoriker David Hornemann von Laer, ein Bruder unseres Pfarrers. Er erläuterte
uns zunächst einige Gebäude der riesigen, gezielt einsam gelegen Anlage. Dann führte er uns an einzelnen Objekten vorbei die steile Hanglage hinab zu den Sportstätten oberhalb der Urft-Talsperre. Es war durchaus eine Herausforderung, die langen Treppenanlagen (entsprechend eines 8- bis 10-stöckigen Hochhauses) zurück zum Ausgangspunkt zu erklimmen!
Nach einer Erholungspause mit Picknick ging es weiter zur einige Kilometer entfernten
„Bruder-Klaus-Kapelle“. Ziel des Ausflugs war es, die Wirkung von monumentalen Bauwerken
in ihrer unterschiedlichen Nutzungsabsicht zu erfahren.
Wer die „Bruder-Klaus-Kapelle“ von fern zum ersten Mal auf ihrer Anhöhe sieht,
kann erschrecken: da scheint ein massiver Klotz zu stehen, ähnlich den Wohntürmen in der
Toskana – das Relikt eines Wehrturms vielleicht?
Im Näherkommen erkennt man, dass es sich keineswegs um einen Quader handelt, sondern
um ein Bauwerk von unterschiedlich großen Seitenflächen. Angekommen erkennt man, dass
es sich um ein unregelmäßiges Fünfeck handelt; die zart rötliche Farbe entspricht der Farbe
des Bodens.
Tritt man durch die schwere dreieckige Tür in den gewundenen Eingang, erstaunt man, dass
das Gebäude nicht wie gewohnt auch innen eckig ist, sondern sich rund wie ein Zelt in die
Höhe streckt! Borkenähnlich strukturierte Wände mit funkelnden Lichtpunkten! Innen erscheint der Raum höher als von außen! Das Zelt
endet in einer Öffnung – einem Auge ähnlich; der Regen malt die Form noch einmal auf den geschwungenen Boden.
Den Vergleich der Wirkung beider architektonischer Objekte könnte man so beschreiben:
Die große, bewusst einsam gelegene NS-Anlage mit ihren Dauerhaftigkeit ausstrahlenden Bruchsteinwänden und mächtigen
Schieferdächern bezieht sich auf Gewordenes und genügt sich selbst. In der eng getakteten Tagesstruktur, die keinen persönlichen Freiraum
zuließ, wurden die Zöglinge mit Antworten geimpft, bevor sie eine (unpassende) Frage stellen konnten.
Die „Bruder – Klaus – Kapelle“ konfrontiert mit dem Unerwarteten – und das provoziert Fragen!
Am vorgerückten Nachmittag ging es, durch viele Eindrücke bereichert, wieder heim. (Ilse Goldmann-Hunold)

Flashmob “Welt, ich verstehe dich!” – eine Stadtaktion am Pfingstsonntag

Am Sonntag, den 9. Juni, punkt 12 Uhr bewegt sich eine halbweiß
bis weiß gekleidete Gruppe aus Groß und Klein mit Buggy verdächtig
Richtung Reinoldi-Kirche. Flashartig formt sich – dort angekommen – ein Kreis, der kaum gebildet, sich sogleich in ein reges, beschäftigtes Hin- und Hertreiben auflöst.
Doch halt, Inmitten steht gebückt eine Verzweiflung ausstrahlende Figur. Da, eine zweite fragende Gestalt, weitere reglose Gestalten stehen gebückt, fragend, hilfesuchend herum.
Plötzlich die Erlösung: eine leichte Berührung, ein freundliches Gesicht, ein liebevolles Lächeln, die Erstarrung löst sich, Erleichterung, verstehende Umarmungen.
Ein Kreis bildet sich, schreitend erklingt: “Dienend hüten wir im Lichte, himmelische Weltgeschichte, seit zur Erd aus Sternenweiten, Christus tat sein selig Schreiten.” (aus dem “Lied der Gralsritter” von Paul J. Höll/ Alois Künstler). (Ulrike Delahaye)