Liebe Mitglieder und Freunde der Dortmunder Gemeinde,
wir Menschen sind vielschichtige Wesen, verschiedene Empfindungen, Impulse und Gedanken leben gleichzeitig in uns, mal dominiert ein Seelengebiet, mal ein anderes. Der „Herr im eigenen Seelenhaus“ zu werden, dauert uns einen langen Lebensweg; oft durchleiden wir Wegstrecken, bis die Schichten abgebaut und verwandelt sind. Die verwandelte Seele aber gibt dem Geist Wohnung. Indem der Geist in der Seele zu leben beginnt, hilft dieser wiederum die Seele weiter umzugestalten; so beginnen wir mit dem Umbau einen dynamischen Prozess, der sich selbst verstärkt. – In der Seele haben wir bereits als Anlage ein Organ, die Wahrheit wahrzunehmen. In den Tiefen schwingt etwas mit, wenn die Wahrheit uns naht. Mit jeder Schwingung stärker – auch hierbei der dynamische Prozess. Im Kultus geht uns das Wesen der Wahrheit persönlich nahe, wir nehmen den Christus in uns auf; der „Herr im Hause“ wird Er. Damit wachsen wir langsam in die Wahrhaftigkeit hinein und werden auf besondere Weise urteilsfähig. Wenn die Welt immer undurchschaubarer wird, kann uns diese Urteilskraft leiten.
Die Apokalypse des Johannes offenbart den Christus in den Umbrüchen der Welt. Für unseren Vollzug des Ostergeschehens wird uns diese Offenbarung in der Karwoche beschäftigen. Aufbruchsstimmung ist auch in der Gemeinde zu erleben. Seit das Bedürfnis in Herzen auftaucht, dem Kultus und dem Gemeindeleben einen Bau zu finden oder zu errichten, durch den das Innere des Geschehens sich ausdrücken kann, werden viele Ideen angeregt; eben dieses innere Geschehen wird neu bewegt und damit ein guter Ausgangspunkt für mögliche Schritte gebildet. So hat sich der „Zukunftskreis“ aus der Gemeinde heraus gegründet. Jeder ist willkommen, aktiv die Zukunft unserer Gemeinde zu vergegenwärtigen! Der Vortrag „Gott ein Haus bauen“ wird in diesem Zusammenhang gehalten. Zuvor schenken uns junge Musikerinnen einen besonderen musikalischen Abend; seien Sie herzlich willkommen, unsere Gemeinde nicht nur als Kultusraum, sondern auch als Ort der Kunst zu erleben! Kultus und Kultur zu verbinden ist auch ein Impuls, der im Zukunftskreis lebt. So werden wir auch „ein großes Theater erleben“, wenn der Kasseler Jugendkreis Brechts „Leben des Galilei“ aufführt. Kommen Sie zahlreich, um die Arbeit der jungen Menschen wahrzunehmen! Aktuell sehen Sie auch eine sehr schöne Gemäldeausstellung der Künstlerin Beate Braun mit Vernissage Ende März.
Richard Ulrich war ein halbes Jahr für einen sozialen Dienst im Osten der Ukraine, nahe des Kriegsgebietes. Er hat viel erlebt und beobachtet und wird berichten. Mathias Wais wird uns den Horizont weiten zum Thema „Familienbilder“ – gibt es da eigentlich „gültige Urbilder“, an die „man“ sich zu halten hat? Was hat die Menschheit tatsächlich schon an Lebensentwürfen hervorgebracht und was ist gegenwärtig dran? Jaroslaw Rolka wird in das Sakrament der Konfirmation einführen; sein Vortrag ist zugleich eine Beschreibung dessen, was ein Sakrament überhaupt ist. Dieter Hornemann befragt im Vortrag die Zukunft des Christentums – eine Frage, die auch das Leben stellt.
Nachdem Dortmund im Jahr 2010 Gastgeber für die weltweite Christengemeinschaft wurde, sind wir nun eingeladen, in die Niederlande zu fahren zur „Internationalen Pfingsttagung der Christengemeinschaft: Mit dem Feuer spielen“, 2.-6. Juni. Es werden sich sicherlich Fahrgemeinschaften bilden. Melden Sie sich rechtzeitig für das großartige Fest an! (http://www.whitsunconference2017.org/de/).
Die Reisegruppe der Gemeinde wird von ihrer Georgienfahrt berichten; Anfang Mai besuchen einige unserer Mitglieder den „Balkon Europas“ in Asien. Dr. Ulrich Hofstatt van Oy, Privatdozent der Neurologie und Mitglied unserer Gemeinde wird uns einen spannenden Vortrag halten zum Thema Hirntod und Organspende – aus reicher Erfahrung als Arzt gesprochen.
Im Sommer findet wieder unser Kinderferienlager auf Hof Sackern statt. Die Jugend wird danach wieder eine Kulturfreizeit für geflüchtete Kinder veranstalten. Einen Eindruck vom letzten Jahr finden Sie unter https://drive.google.com/file/d/0B9c88fuwGIctRnVaeFJZODY3enc/view. In der Woche darauf werden die Jugendlichen neben der inhaltlichen Arbeit vormittags Kuchen backen und nachmittags bei Unbekannten klingeln, sich zu Obdachlosen setzen u.ä., um bei Kaffee und Kuchen Lebensgeschichten zu hören. Am Abend treffen wir einander für den Austausch des Erlebten.
Ein neuer Kurs „Kultus als Schule der Achtsamkeit“ wird in sechs Einheiten Wahrnehmungsübungen für das Altargeschehen unternehmen, hierbei ist es sinnvoll, wenn dann den ganzen Kurs mitzumachen. Alle weiteren regelmäßigen Kurse können immer auch spontan und sporadisch besucht werden.
Wir denken mit guten Gedanken an Sie, besonders an unsere Kranken und wünschen von Herzen eine gute Frühlings- und beginnende Sommerzeit. Ihre Pfarrer