Liebe Mitglieder und Freunde der Gemeinde,
vor 100 Jahren wurde die Bewegung für religiöse Erneuerung gegründet. Im Zentrum ihres Wirkens steht eine Erfahrung: Die Handlung der Menschenweihe, so wird sie in der Michaelizeit genannt. Es ist das Erlebnis, dass im Menschen Göttliches lebt. Diese Erfahrung kann Ausgangspunkt für Frieden werden, im Großen und Kleinen. – Wer sucht diese Weihehandlung? Die Gründer machten sich auf die Suche nach denen, welche den “Menschengott” in sich beleben und im Mitmenschen erfahren wollen (ebenfalls Michaeli-Epistel). Es war eine besondere Mission: Kein Überreden zum “Glaube”, keine Ideologie, keine Moralpredigt, sondern das Angebot, eine Erfahrung zu machen.
Die Christengemeinschaft ist vielleicht noch immer die einzige Religionsbewegung, die Glaubens- und Verhaltensfreiheit gelten lässt. Das erste Wort Christi im Johannesevangelium ist eine Frage an die Menschen: “Was suchet ihr?” Er interessiert sich für die Suchenden und ihr Streben. Sie antworten: “Herr, die Atmosphäre, in der dein Wesen lebt”. Daraufhin verweist Er weder auf Glaubenskonstrukte noch Verhaltensregeln, sondern lädt zur Erfahrung ein: “Kommt und seht!” Und so bildet sich eine erste Jüngergemeinschaft.
Im ersten Jahrhundert ihres Werdens entstanden so Gemeinden auf allen Kontinenten. In Dortmund schon am 23. Februar 1923 wurde unsere Gemeinde gegründet.
Wie wird heute nach Weihe-Handlungen gesucht? Wie können wir im 2. Jahrhundert gefunden werden von den Menschen, welche die Menschenweihe suchen?
Diese Frage bewegt uns sehr! Als ein Versuch möchten wir zu Veranstaltungen einladen, welche einführenden Charakter haben, so dass Interessierte sich orientieren können. Wir möchten vielfach gefunden werden können durch Plakathinweise, Internetauftritte usw. Und wenn Sie Menschen kennen, die vielleicht unsere durch Spiritualität immer wieder neu ergriffenen Rituale suchen, dann bringen Sie sie gerne mit. Wir möchten jeden der Abendveranstaltungen auch mit einer Altarandacht schließen, mit gemeinsamem Gesang vor den sieben Kerzen. Vielleicht bildet sich die Stimmung, in der Sein Wesen lebt. Immerhin haben wir sehr prominente Dozenten gewinnen können! (Christiane Kutik, Mechtild Oltmann, Georg Dreißig, Johannes Greiner, Daniel Hafner…)
Unsere große Tagung zum Aufbruch ins zweite Jahrhundert steht vor der Tür. Schon jetzt sind 1.500 Menschen angemeldet. Damit wir als Dortmunder Gemeinde die Welt gastlich empfangen können, brauchen wir noch viele, viele helfende Hände. Wenn Sie irgend können, kommen Sie doch am 21.8. zum Helfertreffen. Es gibt ganz konkrete Aufgaben. Wir brauchen Hilfe von vielen Menschen!
Wer Gäste während der Tagung beherbergen kann, ermöglicht sie mit: weil am Tagungswochenende der FC Bayern gegen “unsere Jungs” antritt, gibt es höchstens noch Krippenplätze in der Stadt…
Nach Dortmund ist Herr Friedrich Schmidt-Hieber gezogen. Er ist emiritierter Priester und war lange in der Leitung tätig (Siebenerkreis). Wir freuen uns auf die Begegnung unserer Gemeinde mit ihm!
Das Gemeindecafé ist wieder ein Ort der Begegnung. Nach den Einschränkungen wegen Corona will diese Einrichtung wieder der Realisierung der Gemeinschaft dienen, welche vor dem Altar Idealisierung erfährt.
Liebe Mitmenschen, nach zehn Jahren in Dortmund blicken wir sehr, sehr dankbar auf unsere Zeit zurück. So vielen Menschen sind wir innigst dankbar, dass wir teilhaben dürfen an dieser großartigen Gemeinde. Vielen herzlichen Dank!
Ihre Pfarrer
Arianne und Laurens Hornemann