Gemeindebrief – Mai 2017

Gemeindekreis, Gemeindeversammlung, Jahresversammlung…

Liebe Gemeinde,

die wesentlichste „Gemeindeversammlung“ findet bei uns jeden Sonntag statt – am Altar. Da sammelt sich die Gemeinschaft, um ihr Wesen hervorzubringen und sich mit diesem zu durchdringen. Zu dieser Gemeinschaft gehören alle Teilnehmenden. Außerdem alle, denen es aus verschiedensten Gründen nicht möglich ist, dazuzukommen; ihre Anteilnahme lässt sie teilhaben. Zu solcher Gemeinde-Sammlung finden sich auch unsere Verstorbenen ein.

Vor dem Altar haben wir eine Idealsituation. Alle haben die gleiche Blickrichtung und es gelingt die Gemeinschaft. Dieses Ideal möchten wir zunehmend auch dann verwirklichen, wenn wir im Kreis sitzen – wohin blicken wir, wenn wir nicht mehr auf den Geist allein schauen, sondern auf seine Realisierung?

Spätestens seit Herbst 2016 haben wir im (bislang so genannten) Wirtschaftskreis solche Grundsatzfragen fruchtbar bewegen können. Was lange Zeit unbewusst umwölkt war, zeigt sich in voller Klarheit: Die Gemeinde – eine „Gemeinschaft, deren Glieder den Christus in sich fühlen“ – ist ihre eigene Regierung, ist sich selbst das Volk, Bestimmer, Verursacher – und Träger der Konsequenzen. Es gibt keine Hierarchie in der Gemeinde, keine vorstehenden Gremien. Die Gemeinde steht sich selbst vor. Und steht somit auf: auf eigene Beine, auf guten Grund. Dann kann der Gemeinde doch vorstehen der, welcher im Herzen jedes Einzelnen Wohnung nimmt.

Entscheidend – buchstäblich – ist in der Gemeinde das Zusammenspiel aller Faktoren, die zu Stimmung, Atmosphäre, Impuls, Gemeinschaftserlebnis u.ä. beitragen. Keine allgemeingültige Regelung wird jeder individuellen Situation gerecht werden. Daher werden wir für jede Entscheidung das einzigartig angemessene Vorgehen neu zu finden haben. Um Formen für dieses „Wir-Selbst“ zu ermöglichen, möchten wir die Begegnung im Kreis „in wachsenden Ringen“ versuchen. Vom Großen zum Kleinen geblickt sieht das – als Vorschlag gemeint – so aus:

Gemeindeversammlung – Etwa einmal jährlich (und nach konkretem Bedarf) wollen wir uns zum großen Austausch zusammenfinden.

Gemeindeforum – alle paar Wochen (etwa fünf bis acht) soll es Gelegenheit geben, nach der Sonntags-Weihehandlung einander im Kreis zu begegnen.

Gemeindekreis (für Finanz- und Rechtsfragen) – etwa monatlich gibt es ein Treffen, bei dem das „Tagesgeschäft“ erledigt wird, außerdem können hier Gemeinde-Foren und –Versammlungen vor- und nachbereitet werden. Wenn beispielsweise Ideale in der Gemeinde erwachen, kann der Gemeindekreis bei der notwendigen „Begegnung mit den Fakten“ helfen. Hier werden durchaus Fachfragen bearbeitet.

Die Offenheit und Transparenz in allen Bereichen ist gegeben durch die Tatsache, dass alle Menschen, die „in der Gemeinde leben“, in allen Kreisen mitarbeiten können. Nicht einmal zur Mitgliedschaft müssen Teilnehmer sich entschlossen haben. (Mitgliedschaft in der Christengemeinschaft bedeutet im Wesentlichen, das „Leben mit den Sakramenten und in einer Gemeinde“ mit einem ernsten, in der Gemeinschaft veröffentlichten Entschluss zu verbinden; es kommt zur Gefühls- die Willensbeziehung dazu). Lediglich für den Gemeindekreis ist es wichtig, die Mitarbeit kontinuierlich zu gestalten, denn hier fallen konkrete Aufgaben an, die von allen Mitarbeitern bereitwillig übernommen werden sollten.

Bei den nächsten Gemeindeforen wollen wir auch hierüber ins Gespräch kommen (das nächste findet schon am 11.6., 11.40-13 Uhr statt). Es stehen auch andere wichtige Fragen an, etwa ein weiterer Blick auf den Impuls zum Kirchenneubau und die Frage, ob für die Pfarrer mit finanziellem Aufwand eine Pfarr-Assistenz angestellt werden soll, sodass die Pfarrer sich mehr Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben innerhalb der Gemeinde nehmen können. Vorblickend laden wir Sie außerdem schon zur Gemeindeversammlung am 24. September ein (mit Finanzbericht)!

Wir haben mit der Wohnung im 1. Stock Raum gewonnen, den wir für einen lang gehegten Impuls nutzen wollen. Als neuen Hort für die Morgenandacht, eine Kinderbetreuung, als Raum für die Jungschar wollen wir diesen gestalten. Uns schwebt vor, etwa monatlich „Familiensonntage“ zu ermöglichen, bei denen es ein Extra-Programm gibt, u.U. auch gemeinsames Speisen. Alle entsprechend „Impulsierten“ seien eingeladen zum Impuls-Gespräch nach der Weihehandlung am Sonntag, dem 25.6. um 11.30 Uhr! Die Gestaltung bringt (z.B. durch den Plan, eine Wand zu entfernen) besondere Ausgaben mit sich, auch in der Pfarrerwohnung möchten wir zur Steigerung der Lebensqualität eine Wand rausnehmen. Des Weiteren sind wir auf der Suche nach einem Gemeindeauto für die Pfarr-Familie. Wir möchten Sie herzlich bitten, diese „besonderen Ausgaben“ mit einer „besonderen Spende“ zu bedenken; dann wird es im laufenden Haushalt nicht zu Buche schlagen… Vielleicht finden Sie die Möglichkeit zu einer Überweisung mit dem Betreff „Besondere Spende“? Wir würden uns besonders freuen 😉

Für Ihren Terminkalender schon Höhepunkte des Herbstes: Vorträge zu den Themen Geistes-, Rechts- und Wirtschaftsleben (von L.H., Frimut Husemann und Daniel Hafner) 7., 14., 22. September, am 5. Oktober ein Vortrag über Goetheanismus von Dr. Volker Harlan und am 12. Oktober zur Bewusstseinsentwicklung (L.H.), siehe auch unseren Internetauftritt.

Ich grüße Sie herzlich, auch im Namen von Frau Hornemann

 

 

 

Ihr Pfarrer Laurens Hornemann