Gemeindebrief – Oktober 2015

Liebe Mitglieder und Freunde der Gemeinde in Dortmund,

es gibt mehr Waffen als nötig, um die ganze Erdenschöpfung zu zerstören. Das wissen wir. Und unser Land trägt dazu bei, solche zu verbreiten; und unser Konsum beauftragt die Produzenten. Wer ist verantwortlich für die gegenwärtige Weltlage? Ich; auch ich – das weiß jeder selbst-bewusste Mensch. Was aber unbedingt auch und immer mehr in unser Selbstbewusstsein gehört ist das Lebensgefühl, dass es viel mehr Kräfte gibt als nötig sind, um die Erdenschöpfung in die verkörperte, reine Liebe zu verwandeln! Jedes Wort, jeder Gedanke, jedes Empfinden und alles Tun trägt dazu bei. Wir können nicht anders, als mitzuwirken: Jede Regung unseres Herzens ist ein Beitrag – in die eine oder andere Richtung. Wir sind dabei nicht allein. Es ist das Geheimnis einer Gemeinde, dass, was von ihr ausgeht, die Wirkung potenziert. Die geistigen Bedeutungen unserer Taten verwalten die Engel der Menschen. Die spirituelle Kraft dessen, was eine „Gemeinschaft, deren Glieder den Christus in sich fühlt…“ hervorbringt, hat die Tragweite ei-ner höheren Hierarchie.

Gegenwärtig hat unsere Gemeinde die Schicksalsfäden aufgenommen, die die Jugendtagung At Home in Life für uns gesponnen hatte. So haben wir im Augenblick einen jungen Mann aus Bangladesch ins Kirchenasyl aufgenommen; zwei weitere haben durch die Tagung dieselbe Beziehung zu unserer Gemeinde, auch für sie können wir da sein. Alle drei wohnen im Haus und viele von Ihnen sind ganz hingegeben, diesen Mitmenschen wirklich „Kirchen-Asyl“ zu geben: einen Ort für ein seelisches ἄσυλον zu bilden, eine „Kirche, der alle angehören, die die heilbringende Macht des Christus empfinden“ zu verwirklichen. Auf dass sie diese Kraft erleben, wie auch immer sie sie aus ihren religiösen Hintergründen heraus benennen möchten. Für sie wurde bisher dank Ihrer Kräfte ein Kulturprogramm ermöglicht, Deutschunterricht erteilt, Gartenarbeit gelehrt, gemeinsam gekocht, gesungen, gespielt, geredet. Die Beziehungen zu diesen Menschen hatten sich bei der Gemeindeversammlung im September als objektive, von Gott gegebene darge-stellt und diese Möglichkeit, auf die Weltereignisse zu reagieren, wurde aufgenommen. Bitte helfen Sie auch, indem Sie gezielt die finanziellen Notwendigkeiten wie z.B. die Anwaltskosten mittragen. Spenden Sie an die Gemeinde mit dem Stichwort „Kirchen-Asyl“! Zur Unterstützung dieser Arbeit wird es auch eine „Edel-Tombola“ geben mit sehr exklusiven Preisen. Kommen Sie „zahlreich“ am Nikolaustag, dass das Ereignis auch eines der Begegnung wird! Unsere Geflüchteten werden uns am Gemeindeabend von ihrer Geschichte erzählen (siehe Programm).

Warum strömen so viele Menschen zu uns? Vordergründig ist schnell vieles zu benen-nen. Untergründig aber lebt in der Menschheit eine tiefere Sehnsucht, die die Schick-salsfäden mitgestaltet: Wo gibt es eine Menschengemeinschaft, in der der Staat nur dazu da ist, die Würde des Menschen zu schützen und zu achten? Wo darf der Mensch denken, was er will und tun, was er fühlt? Menschensohn – dieses Evangelien-Wort weist hin auf das, was aus Menschen werden kann, auf kultivierte Menschlichkeit. Wir werden an den Gemeindeabenden die Kultur hochhalten, um das Aufleuchten des Menschensohnes mit zu ermöglichen. Namhafte Redner haben wir hierfür gewonnen – merken Sie sich vor, wann Michael Debus, Daniel Hafner, Frimut Husemann, Joachim von Königslöw, Lothar Reubke und Albrecht Schwenk zu uns kommen! Thomas Stott, Richard Ulrich u.a. werden mitten in der herausfordernden Zeit von „möglichen Idealen“ erzählen, die uns konkret anregen können. Auch das Konzert des Vokal-Ensembles am Mergelteich wird die Kultur aufleuchten lassen.

Hatten wir beim letzten Gemeindekreis als Thema die Finanzen, so werden wir beim kommenden das Thema unseres Hauses und seiner Pflege in den Mittelpunkt stellen. Derzeit ein unausweichliches Thema (am 17.1.).

Für die Lichterstunde würden wir uns freuen, wenn wieder viele Kinder beim Krippenspiel mitmachen. Meldet Euch bitte bis Mitte November an! Wenn die Kinder aber gerade mal kein „Theater machen“ – wer könnte Sie während der Weihehandlung hüten? Bitte wenden Sie sich zum Thema an Frau Hornemann!

In der Karwoche wurde intensiv auf das Thema des Parsifal eingegangen, am Karsamstag fand ein Gemeindeausflug mit rund 30 Menschen statt zu einer Aufführung nach Wuppertal. Im kommenden Jahr bietet sich an, als Himmelfahrtsausflug zur Aufführung nach Mannheim zu fahren. Die Inszenierung dort ist ganz im Sinne Richard Wagners gehalten und als solche derzeit einzigartig. Wer möchte mit? Wir haben Karten reserviert. Bitte melden Sie sich bis Ende November bei Ansgar Bek (siehe Programm). Auch gemeinsame Fahrgelegenheiten möchten wir organisieren.

Sehr herzlich möchten wir uns bei Ihnen bedanken für die positive Resonanz auf unseren Spendenaufruf. Ganz offensichtlich liegt vielen Menschen am Herzen, dass die Sakramente weiter würdig vollzogen werden können! Viele Menschen haben Ihren bis-herigen Beitrag erhöht. Wenn sich tatsächlich weiterhin immer mehr Menschen entschließen, einen – auch noch so kleinen – regelmäßigen Beitrag zu spenden, werden wir unserer Christengemeinschaft als Herzensanliegen auch finanziell gerecht.

Wir denken mit guten Gedanken an Sie, insbesondere an unsere Kranken und wünschen von Herzen eine gute Advents- und Weihnachtszeit und einen guten Auftakt in das neue Jahr.

Ihre Pfarrer

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