„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn ergibt, egal wie es ausgeht.“ Vaclav Havel
Dezember 2021
Sehr verehrte, liebe Mitglieder und Freunde unserer Gemeinde,
viele Menschen erleben derzeit eine große Hoffnungslosigkeit. Wohin soll das noch führen? Wird es überhaupt wieder so wie früher? Manche Hoffnung hatte sich gebildet und ist enttäuscht worden.
Zwei Arten von Hoffnung gibt es. Die eine stellt sich die Zukunft konkret vor und hofft auf die Erfüllung dieser Wunschvorstellung. Diese Hoffnung kann eine große Kraft mit sich bringen und die Gegenwart erträglich machen. Sie wird aber zu Enttäuschungen führen, wenn die Vorstellung sich als Trugbild offenbart.
Die christliche Hoffnung ist keine Vorstellung, sondern eine Wahrnehmung. Hoffen bildet das Wahrnehmungsorgan für den Sinn: dass ein göttlicher Sinn waltet in allem, was ist. Nicht erst in ferner Zukunft – nach dem Johannesevangelium “kommt die Zeit und ist schon jetzt”. Dieses Hoffen ist ein fortwährendes, aktives Aufsuchen. Wir erleben darin nicht einen Sinn, der einfach “gefunden” werden will, sondern wir erleben, dass wir im ahnenden Suchen den Sinn selbst verwirklichen. Hoffen wird zur schöpferischen Tat! Indem wir an diese Schicht der Wirklichkeit tasten, werden wir von ihr berührt und von Hoffnung durchdrungen.
Die Finsternis begreift es nicht, sie hat keinen Sinn für den Sinn. Aber in tiefster Erdennacht, in der dunkelsten Sinnenfinsternis leuchtet das Christuslicht. Sein Hoffnungslicht bildet keine Vorstellungen, wird nie enttäuschen. Wer Sein Hoffnungslicht erahnt, dem wird ein Licht aufgehen. Dann wird klar, dass kein Übel sinnlos ist; dass es nicht “weggemacht”, sondern überwunden werden will. Nichts soll wie früher, sondern künftig werden. Wer das klar sieht, darf “hoffen auf die Überwindung der Sündenkrankheit”.
Liebe Gemeinde, die schöpferische Hoffnungskraft ist der Logos, das “Wort”. Das ist zunächst abstrakt. Aber wenn wir ein Wort, einem Samen gleich, in unsere Seelen einpflanzen und hegen und pflegen, indem wir es bewegen, mit ihm leben, es interessiert befragen, entdecken, wie es im Alltag lebt, es beim Lesen finden, darüber uns unterhalten u.v.m., wird es in unserer Seele aufgehen. Und manche Worte bergen eine besondere Kraft. Sie bilden den Keim, der das Hoffnungsorgan entfaltet.
Wir teilen Ihnen Worte aus der Menschenweihehandlung als solche Hoffnungskeime mit. Verschiedene Worte an unterschiedliche Menschen. Wir laden Sie ein, diese Worte in Ihre Seele zu pflanzen und keimen und wachsen zu lassen. So bilden wir am Hoffnungssinn nicht nur für uns allein, sondern als Gemeinde auch für unsere Mitmenschen und die Welt. Auf dass ein christlicher Hoffnungsschimmer zu leuchten beginne, um viele offene Menschenherzen zu erreichen und zu erfüllen.
Vielleicht mag dann manche Seele sich äußern – und “zu Wort kommen” durch Texte, Gedichte, Haikus, Szenen, Bilder… Am Sonntag, dem 27.2.2022 laden wir zu einer Vor-Tagung ein, bei der wir uns auf die große LOGOS-Feier einstimmen möchten. Vielleicht will mancher Keim zur Frucht reifen und mitgeteilt werden?
Wir sind froh und dankbar, dass unsere “spendenbasierte Gemeinde” im letzten Jahr finanziell besser als je zuvor abschließen konnte! Da aber Menschen verstorben sind, die die Gemeinde stark unterstützen konnten, erwarten wir für dieses Jahr ein Gesamtdefizit von bis zu 15.000 Euro. Die Hoffnung im Finanzkreis ist, dass sich insbesondere weitere Menschen dazu entschließen, ihre Gemeinde regelmäßig finanziell zu unterstützen. Vielleicht erschaffen wir so den Sinn: dass der Kreis sich erweitert, welcher sich uns finanziell von Herzen zuwenden mag? – Bis wir eine größere Anzahl von Menschen finden, die Christengemeinschaft spenden möchten, bitten wir Sie herzlich, Ihre Gemeinde mit einer großzügigen Weihnachtsspende zu bedenken. Hoffentlich erschaffen wir damit einen ausgeglichenen Haushalt!
Unsere Veranstaltungen sind allesamt “geplant”. Wie es sich tatsächlich ereignen soll, kann sich nur kurzfristig zeigen.
Wir grüßen Sie aus ganzem Herzen,
hoffnungsvoll!
Ihre
Arianne und Laurens Hornemann