Gemeindebrief – März 2024

Liebe Gemeinde,

charakteristisch für unsere Zeit scheint zu sein, dass Menschen sich unter Meinungen versammeln und dann als Anhänger von Gegensätzen aufeinanderprallen. Es gibt Lager von Befürwortern, Gegnern, Linken, Rechten, Leugnern und – ob hier im Gegenteil gleich die Masse der Wahrhaftigen anzunehmen ist!?

Wenn das Bewusstsein sich ins Menschheitliche erweitert, wird der Blick frei für das Individuum im Gegenüber. Wir lernen, das Menschliche zu schauen. Dann wird schnell deutlich, dass das Wesentliche des Menschen gar nicht ist, woher er kommt – sondern wohin er geht. In seiner Zukunft offenbart sich das wahre Innere, nicht in seiner Vergangenheit. Was das Ich aus seiner Herkunft macht, wird zur Offenbarung des höheren Selbstes. „Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt Mensch in Christus Jesus.“ (Gal 3,28). Christus ist der “Menschensohn” – das, was aus dem wahrhaft Menschlichen sich einst gebären kann.

Soweit hat sich das Bewusstsein in unserer Kultur im Allgemeinen bereits erweitert, auch wenn damit weiter Aufgaben verbunden bleiben. Beim Thema Meinung aber stehen wir erst am Anfang. Die Meinung ist etwas mehr Innerliches. Es ist näher dran an der Individualität, entspringt auch nicht immer nur der Vergangenheit. Es ist dennoch gegenüber unserem ewigen Wesen etwas Äußerliches. Trotzdem: Noch identifizieren wir uns und unsere Mitmenschen mit einer Meinung. Das ist trennend: es gibt Meinung und “Deinung”. Wenn wir in Zukunft mehr und mehr lernen, immer lebendiger und vielseitiger mit unseren verschiedenen und wandelbaren Ansichten umzugehen, wenn wir anerkennen, dass an jeder Meinung irgendein Aspekt bestimmt auch zutrifft, dass die Wahrheit aber erst das Ganze ist (Hegel), dann werden wir eine Gemeinschaft der Zukunft. In der Christengemeinschaft haben wir das veranlagt dadurch, dass es keine Dogmatik gibt, keine “offizielle Wahrheit”. Aber auch nicht “die Meinung der Christengemeinschaft” in Bezug auf Einstellungen, Haltungen usw. Dadurch ist die Offenheit gegeben, dass unsere Gemeinden mehr und mehr “das Ganze” zeigen. Bei allen unterschiedlichen Meinungen dürfen alle wahrhaftig sie selbst sein.

Dann wird die Christen-Gemeinschaft ein Ort der Anwesenheit für das Wesen der Wahrheit selbst (“Ich bin … die Wahrheit” Joh. 14).

Manche unserer Veranstaltungen wird für eine solche Zukunftsbildung hilfreich sein. Willkommen!

Bedanken möchten wir uns bei all den vielen Spendern, die uns zu Weihnachten mit besonderen Gaben bedacht haben. 22.000 Euro sind zusammengekommen! Davon werden wir unsere Räumlichkeiten im 1.OG wesentlich erweitern können. Der Prozess dazu ist in vollem Gange!

Hier noch ein paar Infos:

In diesem Jahr haben wir zwei Konfirmanden. Sie werden am Weißen Sonntag mit anderen in Bochum konfirmiert.

Die Familienfreizeit im Herbst war ein voller Erfolg. Wieder in der ersten Herbstferienwoche folgt die “2. verbesserte Auflage”. Die Anmeldung ist offen und wird bereits genutzt – siehe website!

Die Vortragsreihe unter dem Thema “Die Spiritualität der Christengemeinschaft” (insbesondere im September) eröffnet Daniel Hafner am 2.6. Die Themen sind geeignet, unsere Bewegung auch neuen Menschen nahezubringen.

Die Sonntage “lohnen” sich zu kommen, mehr und mehr auch wegen sehr schöner Matinee-Veranstaltungen, 12-13 Uhr. Vielfältiges Programm lädt Sie ein.

Unsere Region veranstaltet Werkstatttage zu Himmelfahrt. Das ist ein bisschen wie die Familienfreizeit – in groß und nur über 2 Nächte.

Seien Sie allesamt von Herzen gegrüßt. Wir sind dankbar, dass es Sie gibt und dass wir gemeinsam mit der Dortmunder Gemeinde an einem wunderbaren Kraftort bauen dürfen – einer Gemeinschaft, die !

Ihre Pfarrer

Arianne und Laurens Hornemann