Unser Gemeindeleben in Zeiten der Corona-Pandemie (4)

Zu Ostern 2020

Liebe Gemeinde,

“wann ist Ostern?” – Das ist eine sehr gute, eine echte Frage. Denn “Ostern” ist nicht mit einem Blick in den Kalender beantwortet; wann Ostern und was Ostern ist, das beinhaltet die Frage nach dem gesamten Sinn unseres Erdenseins: Die Menschheit gründet sich auf die Weltfrage nach Christi Tod und Auferstehung. Wir selbst erleben immer wieder, wie Todeskräfte in die Menschheit eingreifen. Kennen wir auch die Auferstehungskräfte?

Christus ist auf die Erde gekommen, ist gestorben und hat den Tod überwunden. Da-mit hat er die Auferstehungskraft erschaffen. Seither gibt es “Himmelskräfte auf Erden”. Christus spendet diese als heilende Wandlungskraft; die Osterkraft ist die, welche das Böse in wirklich Gutes, den Irrtum in höhere Wahrheit, die Ohnmacht in freilassende Vollmacht, das Scheitern in Gescheiterwerden, das Ende in einen neuen Anfang wandeln kann. – Das haben wir alle schon erlebt; wir kennen das Wesen der Wandlung!

Die Auferstehung ist keine notwendige und logische Folge des Todes. Dazwischen liegt die Wandlung. Es entsteht eine neue Dimension. Insofern ist es eigentlich eine Illusion, im Kalender nachzuschauen, wann aus dem Tod die Auferstehung folgen wird… In diesem Jahr erleben wir, seit der Lebens-Todestat auf Golgatha erstmalig, dass Ostern zu erleben keine Selbstverständlichkeit ist!

In der Menschenweihehandlung teilt sich die Wandlung mit, als Wesen und Kraft, da-mit wir selbst immer mehr die werden, die “mit Christus wandeln”. Indem wir die Handlung begehen, bilden wir im Erdenorganismus Seine Wirkensstätte. Damit für alle Menschen aus Untergang Aufgang werden kann. Diese Kräfte sind gegenwärtig für das Ganze der Erde dringend erforderlich, damit die Menschheit aus der Prüfung verwandelt hervorgehe und damit nicht nur Zustände „wie vorher“ hergestellt werden.

Nun ist es so weit, dass die Natur und der ganze Kosmos dieses Ereignis begehen wer-den. Da vollzieht es sich objektiv, im Kalender zu erfahren, der dem sinnlichen Himmel abgelesen ist. Wie beteiligen wir uns in diesem Jahr daran?

In vorherigen Briefen haben wir Sie angeregt, innerlich das Wirkensfeld der Menschenweihehandlung mit zu beleben. Wir sind überzeugt, dass der Christus anwesend sein wird in allen ernsthaften Bemühungen. Wir möchten Ihnen zusätzlich mitteilen, dass uns im Gespräch mit dem Dortmunder Ordnungsamt erreicht hat, dass eine (allerdings geringe) Anzahl Menschen bei den Weihehandlungen dabei sein kann. Genaueres können sie bitte im Vorfeld bei den Pfarrern erfragen.

In der ersten Osterwoche lesen wir in der Weihehandlung Markus 16,1-18 und ab dem darauffolgenden sog. Weißen Sonntag Johannes 20,19-29, von der Begegnung der Jünger mit dem Auferstandenen. Um die Auferstehung wirklich in sich aufzunehmen, müssen die Jünger sich bemühen – denn ohne Mühe, gewissermaßen „von Natur aus“ fühlen Thomas und auch andere Jünger Verzweiflung und die Frauen Angst. Unsere Bemühung könnte in diesem Jahr dahingehen, die Verwandlungskräfte im Kosmos, in der Natur und in der eigenen Seele aktiv zu entdecken und aufzusuchen und uns mit diesen zu durchdringen.

Vielleicht mag ja der ein oder andere in unserem neuen virtuellen Gemeindeforum unserer Website von seinen Entdeckungen berichten!

Wir grüßen Sie herzlich als Ihre Arianne und Laurens Hornemann und Kaori Mogi